Grün in München
- Begrünungsoffensive für München: München braucht mehr Grün. Das lässt sich aber nicht nur durch Parks erreichen, sondern auch durch Konzepte wie die Begrünung von Dächern und Fassaden. Das hat den zusätzlichen Effekt, dass die Gebäude abgekühlt werden und Lärm geschluckt wird. Dadurch werden unbenutzte, tote Flächen sinnvoll belebt, die Luftqualität erhöht, Klima und Tieren geholfen, sowie gleichzeitig die Stadt verschönert. Die Stadt München soll neue Maßstäbe in grüner Architektur setzen. Hierzu soll auch ein enger Austausch mit Architekturlehrstühlen etabliert werden. Es soll ein Mix aus Begrünungsmöglichkeiten entstehen, der in unseren Breitengraden langfristig tragfähig ist, Begrünung hoffähig macht und auch steinerne Architektur wirken lassen kann. Auf „steinernen Plätzen“, breiten Fußwegen und in der Fußgängerzone ist zu prüfen, ob durch mobile Pflanzsysteme zusätzliches Grün aufgestellt werden kann, ohne in den Untergrund eingreifen zu müssen. Es ist dabei auf Nachhaltigkeit zu achten: die Pflanzen sollen nicht nur für den Moment schön aussehen, sondern auch in den Pflanzgefäßen leben können. Auch ist auf einen sparsamen Wasserbedarf zu achten. Eine Münchner Firma hat dazu Lösungen entwickelt - München soll hier zur „Demo-Stadt“ für die ganze Welt werden. Diese grünen Inseln können zum sozialen Leben der Stadt zusätzlich positiv beitragen, wenn auch Sitzgelegenheiten und ggf. solarbetriebene Steckdosen und WLAN angeboten werden. Oberirdische U-Bahn-Dächer, Haltestellenhäuschen und Fahrradgaragen sollen begrünt werden. Zusätzlich ist zu prüfen, wo weitere Pavillons mit insektenfreundlicher Dachbegrünung aufgestellt werden können. Diese können gleichzeitig als neue Treffpunkte für die Nachbarschaft dienen. Für jeden gefällten Baum im öffentlichen Raum müssen mindestens 2 neue Bäume auf öffentlichem Grund gepflanzt werden.
- Umsetzung der Agenda 2030: München braucht die Sustainable Development Goals (SDG). Deswegen fordern wir die integrierte Umsetzung in allem Stadthandeln. Diese Umsetzung soll durch eine Ombudsperson für kommende Generationen überwacht und entsprechend bekannt gemacht werden.
- Kampf gegen das Bienensterben: Wir wollen in München unseren Beitrag gegen das Bienensterben leisten. Deshalb sollen etwa Grünflächen in München (sowohl in Parks, als auch an Straßen) gezielt mit Blumen bepflanzt werden. Dies verschönert gleichzeitig auch das Stadtbild und trägt damit zu einer lebenswerteren Stadt bei. Ebenso wollen wir die Dächer von Bushaltestellen bienenfreundlich bepflanzen. Zudem setzen wir uns dafür ein, dass die Stadt eine Stiftung Biodiversität errichtet, in der die Bürger einfach Projekte unterstützen können und so das bürgerschaftliche Engagement gestärkt wird.
- Fördermaßnahmen zur Begrünung von Privateigentum: Zuschüsse zum Erhalt von altem Baumbestand, Bewuchs und bestehenden Grünflächen auf Privateigentum, ebenso wie die weitere Begrünung von Privateigentum z.B. Innenhöfen, die u.a. seltenen Wildtieren einen geschützten Lebensraum bieten, wollen wir einführen.
- Abschaffung der Baumschutzverordnung: Wir Freie Demokraten fordern die Abschaffung der Baumschutzverordnung. Jeder Grundstückseigentümer muss selbst in der Lage sein, ohne Gängelung durch die Stadtverwaltung über die Bepflanzung auf dem eigenen Grundstück zu entscheiden.
- Ausgleichsflächen zurückgewinnen: Ausgleichsflächen dürfen zukünftig nicht mehr an anderer Stelle „zugekauft“ werden, sondern das entfallende Grün auf Baugrundstücken muss auf dem gleichen Grundstück wieder geschaffen werden durch eine Fassaden- und Dachbegrünung im Rahmen der gesetzlichen Berechnungsverfahren. Die Stadt München schafft durch Bepflanzung von Grünstreifen, Trambahngrün und Dächern durch Büsche und andere hochwachsende Pflanzen einen CO2-Speicher als Ausgleich zu allen Flächen, wo in der Vergangenheit auf „Grünflächen“ zusätzlich eine „Ausgleichsfläche“ definiert wurde. Dies gilt auch für Flächen in der Fröttmaninger Heide und anderswo auf Gebieten von Nachbargemeinden. Eine doppelte Belegung ist ein administrativer Schachzug, der weder zusätzliches CO2 bindet, noch zur Abkühlung in Münchens Straßen beiträgt.
- Warum keinen eigenen Central Park für München? Auf den Bahnflächen der derzeitigen Stammstrecke könnte durch eine Einhausung viel Fläche geschaffen werden für eine neue grüne Lunge in München. „Highline-Park“ ist kein Projekt, dass sich nur in New York gut machen würde. Wie viel mehr Platz für Grünanlagen, Freizeitgestaltung, kurz: Für das Leben hätten wir, wenn wir die Dächer Münchens nicht ungenutzt lassen würden?
Vgl. Kommunalwahlprogramm 2020, Kapitel „München. Grün. – Umwelt / Klima“, Seite 24-28, 47 beschlossen am 15.09.2019